Pauli auf Jobsuche

Stoiber-Widersacherin Pauli will nicht mehr als Landrätin kandidieren, hat aber nichts gegen „ein höheres Amt“

MÜNCHEN taz ■ Die „schöne CSU-Landrätin“ macht Schluss: Gabriele Pauli, Spitzelopfer und Stoiber-Kritikerin, kündigte gestern an, 2008 nicht mehr zur Kommunalwahl anzutreten. „Ich bin zu dem Entschluss gekommen, neue Wege zu gehen“, ließ Pauli, die seit 17 Jahren Kommunalchefin in Fürth ist, ihren Pressesprecher vermelden. „Ich kann mir eine Zukunft in der freien Wirtschaft oder auch in Form eines höheren politischen Amtes vorstellen“, hieß es. Die Reaktion ihrer Partei in den letzten Wochen hätten „neue Wege eröffnet und Chancen aufgezeigt“.

Fraglich ist aber, welche Chancen Pauli innerhalb der CSU sieht. Auf dem Politischen Aschermittwoch in Passau hatte ein Vorstandskollege sein Namensschild vertauscht, um nicht neben ihr sitzen zu müssen. Sie wurde so wüst ausgepfiffen, dass sie schließlich von Leibwächtern aus der Halle eskortiert werden musste. Davon unbeeindruckt stellt Pauli im April ein Karikaturenbuch über „Äh …dmund Stoibär“ vor – und strebt nach „Höherem“. Für Parteifreunde unverständlich: „Sie wird mit freundlicher Begleitung aus der Partei zu rechnen haben, damit das nicht stattfindet“, kommentierte der Münchner CSU-Vizechef Ludwig Spaenle ihre Pläne gegenüber der taz. An anderer Stelle in der Fraktion gab es auf Nachfrage freundlichere Worte und Lob für ihre Kommunalarbeit – verbunden aber mit ebenso deutlichem Zweifel an ihrer Befähigung für höhere Ämter. MH