Frauen sind keine Zuschauerinnen

betr.: „Frauen als Handelnde einbeziehen“ + Foto, taz vom 7. 5. 07

Palästinensische Frauen sind keine Zuschauerinnen! Das Bild von steineschmeißenden jungen Männern und einer „zuschauenden“ Frau missbraucht gröblich die Aussage in dem Artikel über Frauen als Handelnde in Friedensprozessen.

Die Delegation palästinensischer Frauen auf der europäischen Vernetzungskonferenz „Roadmap to 1325“ in Berlin findet diese Kombination ausdrücklich nicht nur beleidigend, sondern gefährlich. Sie zielt ab auf das alte Missverständnis von Pazifismus gleich Passivität. Ganz im Gegenteil sind gerade in Palästina viele Frauen aktiv an der Konfliktlösung beteiligt – ganz im Sinne von UN-Resolution 1325. Sie nehmen an Verhandlungen teil, führen auf allen Ebenen – zu Hause, in NGOs, in offiziellen Institutionen und Gremien – Gespräche und leiten Mediationen über die notwendige Garantie von grundlegenden Menschenrechten und Frauenrechten. Sie stellen politische Forderungen zum Beispiel im Sinne der arabischen Friedensinitiative von Riad 2007 und engagieren sich vor Ort in unterschiedlichen Maßnahmen: vom Schutz von Olivenbäumen vor dem Umpflügen durch israelische Panzer, zu endlosen Gesprächen auch über Mauern hinweg bis hin zu friedlichen Interventionen an Checkpoints und Passagen. HANAN AWWAD, Jerusalem, NAHRIMAN AL FAR, Ramallah, HEIDI MEINZOLT, München, Nahostkoordinatorin von WILPF/IFFF Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit