Steinwurf vor Gericht

PROZESS Mann wegen Ausschreitungen nach Räumung der Liebig 14 angeklagt

Vier Monate nach Krawallen rund um die Räumung des besetzten Hauses in der Liebigstraße 14 beginnt am Montag ein neuer Prozess gegen einen der mutmaßlichen Störer. Das Amtsgericht Tiergarten verhandelt gegen einen 37-Jährigen, der einen Stein auf ein Fahrzeug der Bundespolizei geschleudert haben soll. Dem mutmaßlichen Randalierer wird Landfriedensbruch vorgeworfen.

Im Mai war in diesem Zusammenhang bereits ein 21-Jähriger aus Magdeburg zu zehn Monaten Haft mit Bewährung wegen schweren Landfriedensbruchs und versuchter Körperverletzung verurteilt worden. Im Prozess schwieg der Mann. Das Gericht stützte sich auf Aussagen von Polizisten, wonach der Magdeburger eine Glasflasche in Richtung der Einsatzkräfte geschleudert haben soll. Nach der Räumung war im März im ersten Prozess ein 36-jähriger Brite freigesprochen worden. Er war wegen eines Steinwurfs angeklagt gewesen. Der Vorwurf erhärtete sich aber nicht. Insgesamt hatte die Polizei bei und nach der Räumung mehr als 80 Demonstranten festgenommen. Nach Polizeiangaben waren rund 3.800 Beamte eingesetzt. (dpa, taz)