Die Arbeit im Wandel der Zeit

Ist der Mensch heute ohne Lohnarbeit noch etwas wert? Und wie steht es um das Recht einer ungeniert ausgelebten Form der individuellen Faulheit? Mit dem Sinn und Unsinn von Arbeit und Beschäftigungsmaßnahmen in einer leistungsorientierten Gesellschaft beschäftigt sich das bundesweite Projekt „Work in Progress“. Bis August laufen im Eiszeit, Regenbogenkino und Kino Krokodil filmische Variationen zum Thema „Arbeit und Zukunft“. Die Reihe wird am 8. März um 20.30 Uhr im Eiszeit mit dem Film „Ressources Humaines“ eröffnet. Darin organisiert der Sohn eines Fabrikarbeiters den Streik gegen die Entlassung des Vaters. Ein Job mit Langzeitgarantie gehört mittlerweile ja ohnehin der Vergangenheit an. Vielmehr muss der moderne Mensch in Bewegung bleiben, sich ständig neu erfinden und global denken. Doch wie kann man lebenswerte Visionen für die Zukunft schaffen, ohne dabei bekannte Leitbilder völlig aufzulösen? Um den Kampf zwischen Tradition und Moderne geht es in dem japanischen Film „Aji – Dream Cuisine“ von Regisseur Li Ying – zu sehen am 10. März (11 Uhr) im Eiszeit. Erzählt wird die Geschichte von der Chinesin Hatsue Sato und ihrem Mann Koroku. Beide weit über 70, sind Meister der chinesischen Shandong-Küche, die mit Beginn der Kulturrevolution vom maoistischen Speiseplan gestrichen wurde. Als in China „Shandong“ wiederentdeckt wird, ist das Ehepaar eingeladen, die traditionelle Kochkunst an einer Meisterschule zu lehren. Doch Hatsues Art der Zubereitung von Speisen ist in China längst nicht mehr gefragt. Originalrezepte der Meisterköchin Hatsue Sato können dennoch am Sonntag nach der Filmvorführung verkostet werden. Dafür muss man sich aber unbedingt vorher anmelden (Tel. 6 11 60 16)!