Verewigtes Grün

TAGUNG Wachsende Denkmäler zu bewahren ist schwer – 300 Fachkräfte diskutieren darüber

Bremen hat nur 25 Grün-Denkmäler – der Rhododendronpark gehört nicht dazu

Noch bis morgen ist Bremen das Mekka der bundesdeutschen Denkmalpflege. Die rund 300 hier zur Jahrestagung versammelten Fachleute widmen sich dabei einem Thema, das bislang eher eine Nebenrolle spielte: Gründenkmäler und andere schutzwürdige Flächen speziell im städtischen Bereich. Urbane „Nachverdichtungen“ und der dahinter stehende Investitions- und Nutzungsdruck seien ein großes Problem, betont Gerd Weiß, Vorsitzender der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger, generell. Auch in Bremen folgt das bislang von den Grünen geführte Bauressort dem Mantra, dass die Stadtverdichtung der Randerweiterung stets vorzuziehen sei.

Flächen und Grünanlagen sind für den bundesdeutschen Denkmalschutz erst seit relativ kurzer Zeit ein Thema. Während sämtliche DDR-Bezirke bereits in den 70er Jahren Gründenkmalpfleger hatten, folgte mit Niedersachsen erst in den 90er ein westdeutsches Bundesland diesem Beispiel – lediglich West-Berlin hatte sich schon früher von seinem real-sozialistischen Umland diesbezüglich inspirieren lassen.

Die aus Kiel stammende Expertin Margita Meyer schätzt die Zahl der schutzwürdigen Grünanlagen auf bundesweit rund 10.000, davon sei jedoch kaum die Hälfte entsprechend inventarisiert. Zwar ist für Bremen auf Grund seiner Überschaubarkeit von einer weniger eklatanten Dunkelziffer auszugehen, aber auch hier fehlen auf der gerade mal rund 25 Objekte umfassenden Schutzliste grüner Denkmäler wichtige Objekte wie etwa der Rhododendronpark.

Speziell die Grünanlagen der Nachkriegszeit geraten in Gegensatz etwa zu fürstlichen Parkflächen erst allmählich ins Blickfeld der Konservatoren – in Bremen gilt beispielsweise der Huckelrieder Friedhof als Unterschutzstellungs-Kandidat. HB