KOMMENTAR: MARCO CARINI ÜBER DIE CDU-WAHLRECHTS-KRITIK
: Zurück zum Bewährten

Manch einem ist die Demokratie mit ihren freien Wahlen teuer, André Trepoll ist sie sogar zu teuer. Mehr als 15 Millionen Euro für eine einzige Wahl: Soviel Demokratie will sich der CDU-Abgeordnete nicht leisten. Und deshalb sollen diese Wahlrechtsänderungen, die diese komische Volksinitiative durchgesetzt hat, möglichst wieder abgeschafft werden. All dieses neumodische Panaschieren und Kumulieren – ausgezahlt hat es sich für die CDU ja nicht.

Folgerichtig ist Trepoll auch gegen das Wahlrecht für 16-Jährige, von dem die CDU bislang nicht profitiert. Und er war gegen das Volksbegehren gegen die Privatisierung öffentlicher Unternehmen. Eigentlich, so scheint es, ist der Volksvertreter Trepoll also gegen alles, was dieses komische Volk in seinen Rechten stärkt und die Politprofis schwächt – vor allem die von der CDU.

Weil diese Argumente nicht wirklich zeitgemäß sind, argumentiert Trepoll stattdessen mit dem lieben Geld. Pro Wahlberechtigtem kostet so eine Wahl mehr als drei Packungen Zigaretten – das ist wirklich ein bisschen viel. Also suchen wir jetzt alle gemeinsam nach einem Wahlrecht light – vielleicht ja wieder mit nur einem Kreuzchen, das ging früher ja auch und überfordert die Wähler nachweislich nicht. Reicht doch, wenn die einmal die CDU ankreuzen und gut is’.