GOLDIGES VORBILD FÜR NIEDERSACHSEN
: Großmops wieder im Käfig

MORINGEN/PJÖNGJANG dpa/taz | „Der taucht schon wieder auf!“, möchte man den wackeren Niedersachsen zurufen. Letztere suchen seit dem Tag der Deutschen Einheit ganz bedröppelt nach einem aus dem Gefängnis von Moringen im beschaulichen Kreis Northeim ausgebrochenen Schwerverbrecher. Der 30-jährige Tschetschene hatte, wie dpa gestern brav verschwiegen tickerte, „mit selbst gebauten Utensilien eine 4,50 Meter hohe Mauer überwunden.“ So ähnlich muss der etwa gleichaltrige nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un vorgegangen sein. Sichtlich fußkrank nach seinem von den Staatsmedien vertuschten Ausbruch aus der Nomenklatura, tauchte der Großmops (wir berichteten) 40 Tage nach seinem Verschwinden jetzt spurlos wieder auf. Nur an einen Gehstock gelehnt, sagte er gerührt beim Besuch einer Wohnsiedlung für Wissenschaftler: „Ein goldener Käfig ist immer noch besser als gar kein Käfig.“