: Einblick (545)
Andreas Fiedler, Kunstkritiker und Kurator
■ Andreas Fiedler, geboren in der Schweiz, ist Kunstkritiker und Kurator. Nach dem Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Pädagogischen Psychologie verantwortete er zahlreiche Ausstellungen und Projekte als freier Kurator. Er ist Autor und Herausgeber diverser Publikationen insbesondere zur Kunst im öffentlichen Raum und war Lehrbeauftragter am Institut für Kunstgeschichte der Universität Bern. Jetzt ist er künstlerischer Direktor am KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst in Berlin. (Roman Signer: Kitfox Experimental, Do–Fr 14–18, Sa+ So, 11–18 Uhr, Am Sudhaus 2)
taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? Andreas Fiedler: Die sorgfältig konzipierte Gruppenausstellung „Re-Discovery 2“ im Autocenter fand ich sehr anregend – insbesondere die Fototafeln der 1937 geborenen Marianne Wex mit dem Titel „Männliche und weibliche Körpersprache als Folge patriarchalischer Machtverhältnisse“. Was sich vielleicht etwas angestrengt anhört, ist von schlagender Einfachheit und Klarheit. Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? Die Neuköllner Oper. Am letzten Freitag habe ich das Singspiel „Exit Paradise“ gesehen. Schlicht beeindruckend, was sie dort immer auf die Bühne bringen. Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich durch den Alltag? Durch den Alltag begleiten …, das trifft auf „Das Buch der Unruhe“ von Fernando Pessoa genau zu. Ich lese das Buch zum wiederholten Male – Sätze wie „Wenn das Herz denken könnte, würde es still stehen“ sind einfach großartig: Diese Gedanken berühren und lassen einen nicht mehr los. Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir am meisten Freude? Mein Bialetti-Espressokocher. Es ist für mich geradezu ein Ritual, damit am Morgen einen Kaffee zu „schrauben“ – und der entsprechende Kaffeeduft ist ein guter Start in den Tag.
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