Hamburg vergibt weiter Heroin

Die Stadt Hamburg hat das Modellprojekt zur kontrollierten Abgabe von Heroin an Schwerstabhängige um ein Jahr verlängert. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde wird bis zum 30. Juni 2008 an jene Patienten Diamorphin abgegeben, die sich bereits jetzt in Behandlung befinden. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte muss der Entscheidung noch zustimmen.

Gesundheitssenatorin Birgit Schnieber-Jastram (CDU) betonte, die Stadt werde sich weiterhin für eine bundeseinheitliche Regelung einsetzen. „Die Fortführung mittels einer Ausnahmegenehmigung kann nur eine Übergangslösung sein.“ Der Betrieb der Heroinambulanz in Hamburg werde weiterhin aus Haushaltsmitteln gefördert, sagte die Senatorin. Gleichzeitig betonte sie, allein mit einer bundeseinheitlichen gesetzlichen Regelung der Diamorphinbehandlung könnten vorgesehene Qualitätsstandards gewährleistet werden. Eine Verankerung im Betäubungsmittelgesetz sei außerdem Voraussetzung für eine Finanzierung der neuen Behandlungsform durch die Gesetzliche Krankenversicherung. Ob auch in Hannover das Modellprojekt Diamorphinbehandlung weitergehen darf, soll in der kommenden Woche entschieden werden.

DPA/TAZ