Kritik an Bund

Das neue Bundesprogramm gegen Rechtsextremismus bedeutet für viele bestehende Beratungszentren das Ende

Experten sehen den Erhalt von Beratungszentren gegen Rechtsextremismus gefährdet. Die Pläne widersprächen wissenschaftlichen Erkenntnissen und der Praxiserfahrung. Außerdem sei die Verwaltung des Programms zu teuer. Mobile Beratungen und Opferberatung fürchten um ihre Unabhängigkeit.

Im Juli beginnt ein umstrittenes neues Bundesprogramm gegen Rechtsextremismus. Dann setzt sich in Fällen rechtsextremer Gewalt eine Landeskoordinierungsstelle „Kriseninterventionsteams“ zusammen. Deren Einsatz ist auf drei Monate begrenzt. „Rechte Gewalt ist kein Phänomen, das in ein paar Monaten abgewickelt werden kann“, sagte Sabine Seyb, Leiterin der Opferberatung ReachOut in Kreuzberg. Laut der Beratungsstelle nimmt die rechtsextreme Gewalt in Berlin zu. Auch Bianca Klose, Projektleiterin der Mobilen Beratung, kritisiert das Bundesprogramm. Sie findet das „Feuerwehrkonzept“ weltfremd, da es Brandlöschen statt Ursachenbekämpfung als Ziel habe. Schulleiter wenden sich laut Klose bei Problemen mit Nazis ungern an staatliche Behörden, weil sie um den Ruf ihrer Schule fürchten. DPA