uni-präsidentin
: Unsouveräne Fehlbesetzung

Monika Auweter-Kurtz hatte als Präsidentin der Universität Hamburg einen schweren Start: Linke Studenten protestierten gegen die Berufung von „Raketen-Moni“, weil sie an Forschungen zur Ummantelung von Raketen beteiligt war, die auch militärisch relevant sein könnten.

KOMMENTAR VON JAN KAHLCKE

Seitdem hat die konservative Physikerin ein Kommunikationsdesaster sondergleichen angerichtet – und das nicht nur, weil sie spröde bis verschlossen auftritt und heftig schwäbelt.

Sie wollte die Freiheit der Wissenschaft mit einem Maulkorberlass beschneiden und ließ ein Exempel an einer prekär beschäftigten Dozentin statuieren. Und nun weiß sie sich gegen Kritiker nur mit dem Hausrecht zu wehren. Auweter-Kurtz offenbart einen Mangel an Souveränität, wie ihn sich die Leiterin einer Universität in einer liberal geprägten Metropole nicht erlauben darf. So ist sie eine glatte Fehlbesetzung.

Dumm stehen nun Wissenschaftssenator Jörg Dräger und seine externen Berater da, die erstmals das Berufungsverfahren gesteuert haben: Sie haben offenbar auf der Suche nach einer politisch genehmen Kandidatin die Basisqualifikationen aus den Augen verloren.