Die Professoren

Auch Debora Weber-Wulff wurde von der Agentur Acad-Write als Autorin angeworben. Sie hat abgelehnt. Die Berliner Informatik-Professorin gehört zu den prominentesten Gegnerinnen des akademischen Ghostwriting-Geschäfts.[1]Aber sie kritisiert auch ihre Kollegen, die eine schriftliche Arbeit erst kurz vor der mündlichen Prüfung lesen. „Der Schreibprozess müsste laufend kontrolliert werden“, sagt sie. Das aber sei bei der Masse an Studenten nicht möglich. Auch der Deutsche Hochschulverband bestätigt, dass eine ordentliche Kontrolle und Betreuung von Doktorarbeiten nicht möglich ist. Wolfgang Löwer, Professor für Öffentliches Recht und Sprecher des „Ombudsman für die Wissenschaft“[2]nennt den Anreiz, warum Professoren mehr Studenten annehmen, als sie betreuen können: Geld. Die Bundesländer verteilen die Mittel an die Unis je nach Doktorandenzahl.

[l ]Gremium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), an das sich Wissenschaftler zu Fragen des „wissenschaftlichen Fehlverhaltens“ wenden können.

[2 ]Elf Hinweise auf ein mögliches Plagiat gingen 2013 bei der DFG, Europas größter Forschungsförderungsorganisation, ein.