KIKA-PROZESS IN ERFURT
: Programmgeschäftsführer wusste von nichts

ERFURT | Beim Kika-Prozess hat Programmgeschäftsführer Steffen Kottkamp wenig Erhellendes zur Aufklärung des größten Betrugsfalls im öffentlich-rechtlichen Rundfunk beitragen können. Rechnungen, die der langjährige Herstellungsleiter Marco K. abgezeichnet habe, seien ihm nicht vorgelegt worden, da K. selbst zeichnungsberechtigt gewesen sei. K. hat den Kindersender um rund 8,2 Millionen Euro erleichtert, mit Scheinrechnungen, für die keine Leistungen erfolgten. Von den Kasinobesuchen des Angeklagten habe er erstmals durch eine Anfrage des MDR-Korruptionsbeauftragten im Dezember 2010 gehört. Weil unmittelbar danach die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen begannen, habe man „die Untersuchung aber zunächst eingestellt“. Am Nachmittag nach Redaktionsschluss dieser Seite sagte in Erfurt Kottkamps Vorgänger, der heutige NDR-Programmdirektor Frank Beckmann, aus. Bericht folgt. (taz)