Strahlenalarm im Kindergarten

FUKUSHIMA 34.000 Kinder in der Umgebung des AKW erhalten eigene Geigerzähler, damit sie jederzeit ihre radioaktive Belastung messen können

TOKIO dpa/taz | Rund 34.000 Kinder in der Umgebung der japanischen Atomruine Fukushima sollen Geigerzähler erhalten. Die Stadt Fukushima werde die Geräte ab September für drei Monate an alle Kinder in Kindergärten und Schulen vergeben, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Dienstag. Damit sollen die Mädchen und Jungen selbst ihre radioaktive Belastung messen können. Die Stadt plant außerdem, zur Vorsorge auf den Schulhöfen die oberste Erdschicht zu entfernen.

Erst am vergangenen Sonntag waren neue, alarmierende radioaktive Werte in der Umgebung des Atomkraftwerks bekannt geworden. Nach Angaben des Betreibers Tepco wurde erstmals radioaktives Strontium gefunden. Dessen Konzentration liege nahe der Meerwasseraufnahme des AKW bis zu 240-mal so hoch wie der erlaubte Höchstwert. Die Atomaufsichtsbehörde meldete zudem, man habe das hochgefährliche Element außerdem im Grundwasser bei den beschädigten Reaktoren 1 und 2 entdeckt.

Experten schätzen, dass die Atomruine Fukushima noch über Jahrzehnte Katastrophengebiet bleibt. Die Ereignisse dort im Frühjahr haben sich als weit schlimmer herausgestellt als damals vermutet.

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