heute in bremen
: Warum die bei Nordmilch sauer sind

Beschäftigte der Nordmilch AG protestieren gegen den Abbau von 400 Arbeitsplätzen

Herr Brümmer, wie hat Ihnen heute Ihre Milch geschmeckt?

Matthias Brümmer, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Oldenburg/Ostfriesland: Gut, wie immer. Die Milch kann ja nichts dafür, dass wir sauer sind.

Heute ist die Aufsichtsratssitzung bei Nordmilch. Warum demonstrieren Sie?

Wir haben letzte Woche erfahren, dass Nordmilch weitere 400 Arbeitsplätze streichen will. Und das ist nur der erste Schritt. Insgesamt sollen 1.000 der 3.400 Arbeitsplätze wegfallen. Bereits in den letzten vier Jahren wurden etwa 1.000 Stellen abgebaut. Der Vorstand hat uns damals versprochen, dass es ab 2007 wieder Neueinstellungen gibt. Das genaue Gegenteil ist jetzt der Fall.

Wie geht es Nordmilch denn zurzeit wirtschaftlich?

Nicht so gut. Wie man hört, hat dort inzwischen vor allem die Deutsche Bank das Sagen.

Sind Entlassungen dann nicht notwendig?

Nein, es bräuchte vor allem eine andere Managementstrategie. Das Unternehmen hat seine Produkte in den letzten Jahren bewusst reduziert. Wer sich aber ständig kleiner macht, kann nicht mehr wachsen.

Was sind Ihre Alternativen?

Zunächst: Es gab bisher weder mit uns noch mit den Betriebsräten Gespräche. Das geht nicht! Wir haben nun selbst einen Wirtschaftsprüfer beauftragt, auch um eigene Vorschläge zu machen. Eine Alternative könnte eine strategische Allianz mit einem internationalen Partner sein. Nordmilch muss sich stärker um internationale Absatzmärkte bemühen. Fragen: patt

Demonstration: 9.30 Uhr vor der Nordmilch AG Bremen, Flughafenallee 17