Ruderer reißen sich nicht am Riemen

EHEC Mehrere Nationalteams verzichten aus Angst vor Seuche auf Weltcup-Regatta in Hamburg

Erst die Briten, dann die Franzosen, zu guter Letzt die Niederländer – die Angst vor dem Ehec-Keim hat den Organisatoren des Ruder-Weltcups in Hamburg Absagen beschert. Am Rande der Regattastrecke im Stadtteil Allermöhe wurde zuletzt mehr über medizinische als über sportliche Themen diskutiert. „Nur mit Hilfe einer Standleitung zum Weltverband Fisa ist es uns gelungen, weiteren Schaden abzuwenden“, kommentierte Marketing-Chef Mark Schreyer.

Erst nach langem Hin und Her blieben dem Veranstalter weitere Absagen erspart. Immerhin gehen am Wochenende rund 700 Athleten aus 34 Ländern an den Start. Doch selbst die Zusagen von Ruderern aus dem fernen Neuseeland und den USA konnte Schreyers Enttäuschung nur bedingt mindern: „Die Entscheidung der Briten und Franzosen stößt bei mir noch immer auf Unverständnis“, sagte er. „Schließlich gab es kein Statement der Gesundheitsbehörden, dass Ehec Auswirkungen auf internationale Großveranstaltungen hat.“

Mehr Verständnis für die Entscheidung einiger Verbände, auf die zweite Weltcup-Regatta dieser Saison zu verzichten, äußerte Hartmut Buschbacher. „In gewisser Weise kann ich das nachvollziehen. Es war lange nicht klar, woher der Keim kam, und es gab Todesfälle. Da war Vorsicht geboten“, sagte der Bundestrainer. „Beim Stand heute hätten sich die Verantwortlichen aus den Ländern vielleicht anders entschieden. Aber da war es schon zu spät.“ Die sportliche Aussagekraft der Regatta wird sich deshalb in Grenzen halten. (dpa)