geld für museen
: Verdächtige Großmut

Warum sind wir nur so misstrauisch? Warum können wir den pragmatischen Senatoren, mit denen die Kultursenatorin gerungen hat, nicht einfach glauben, dass sie mal eben 13 Millionen Euro für die Sanierung der Museen ausgeben? Entspringen solche Zweifel nur der Paranoia derer, die die sparsame Kulturetat-Politik der letzten Dekaden mitverfolgen mussten?

KOMMENTAR VON PETRA SCHELLEN

Vielleicht tun wir den Financiers unter den Senatoren unrecht. Vielleicht haben sie eingesehen, dass Kunstwerke gehegt und gepflegt, erforscht und bewahrt werden müssen. Dass Marketing in Sachen Kunst auch Werben um Touristen bedeutet, die kräftig Geld in die Kassen spülen.

Andererseits ist es schon verdächtig, dass der Senat ausgerechnet das Konservierungszentrum und die digitale Inventarisierung fördern will. Aus Sicht der Museumsleute sollte eine solche Förderung selbstverständlich sein. Aus Sicht kurzfristig denkender Politiker ist sie das aber nicht. Kann nur heißen: Der Senat will eine nicht ganz uneigennützige Bestandsaufnahme. Will wissen, welche Kunstwerke die Stadt hat und wie viel sie wert sind. Damit er – sollte es mal brennen – mit sicherem Blick sagen kann, welches Tafelsilber mal grad verkauft werden könnte. Das wäre zwar für Hamburg ein Tabubruch. Aber es wäre nicht der erste seiner Art. Und sicher nicht der letzte.