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„Gemeinsam nutzen“

KULTURPROJEKT Der Verein Klapstul will das ehemalige Sportamtgebäude temporär wiederbeleben

Michael Ziehl

■ 30, ist Diplom-Architekt und Mitglied der Bremer Zwischenzeitzentrale (ZZZ).

taz: Herr Ziehl, das ehemalige Sportamtgebäude steht seit vier Jahren leer. Kann es nicht langsam abgerissen werden?

Michael Ziehl: In der Stadt stellt Leerstand auch eine Ressource auf sozialer und kultureller Ebene dar. Durch kleine Maßnahmen, wie Aufräumarbeiten und die Instandsetzung von Leitungen kann man den Gebäudeverfall stoppen. Die Lebensqualität in der Stadt kann sich durch Zwischennutzungen erhöhen. Das ehemalige Sportamt ist ein wunderbarer Ort für öffentliche kulturelle Angebote, da er im Grünen und trotzdem sehr zentral gelegen ist. Er gibt Menschen und Initiativen Raum, die sich künstlerisch ausprobieren und professionalisieren wollen.

Was heißt das genau?

Das temporäre Kulturprojekt richtet sich an die Öffentlichkeit. Es werden neben Workshops für Kinder und Kulturinteressierte auch Theater-, Film- und Musikaufführungen geboten, Ateliers eingerichtet. Außerdem gibt es einen kleinen Cafébetrieb. Niemand wird dort alleine in seinem Kämmerchen arbeiten. Gemeinsam nutzen statt einsam verbrauchen, ist das Motto.

Was passiert, wenn das Projekt im September beendet ist?

Das Projekt wird nicht beendet sein, wenn Klapstul e.V. die Räumlichkeiten wieder verlässt. Durch gemeinschaftliche Strukturen entstehen Synergien. Der Verein Klapstul, der sich neu gegründet hat, wird bestehen bleiben. Jedes Projekt macht das Konzept der Zwischennutzung leichter, da sich immer mehr Know-how, Erfahrungen und Netzwerke erschließen. Mittlerweile ist dadurch ein weit verzweigtes Netzwerk von Zwischennutzern in Bremen entstanden. INTERVIEW: LIS

Ab 11 Uhr, Auf dem Peterswerder 44. Weitere Information unter: www.sportamt.blogsport.de

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