Christoph Girardet, 40, Hannover

Klingt alles so bodenständig. Geboren in Langenhagen, studiert in Braunschweig, und jetzt lebt und arbeitet der Künstler Christoph Girardet in Hannover. Dabei dürfte der 40-Jährige einer der Künstler bei „Made in Germany“ sein, für die das Prädikat „Nachrücker“ nicht mehr recht passt. Girardet macht Videos, Videoinstallationen und Experimentalfilme. Gezeigt hat er diese unter anderem im P.S. 1 Contemporary Art Center in New York und dem Stedelijk Van Abbemuseum in Eindhoven, Einzelausstellungen gab es unter anderem im Kunstverein Hannover und in der Sean Kelly Gallery in New York. Zweimal hintereinander holte Girardet den Preis für den besten deutschen Beitrag bei den Internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen; 2000 bekam er den Preis der Deutschen Filmkritik für den besten Experimentalfilm.

Im Sprengel-Museum wird nun eine Arbeit zu sehen sein, die sich mit der Rolle der Musik im Film beschäftigt: Girardet hat sich quer durch die Filmgeschichte auf die Suche nach Material gemacht, das das Klavier in Szene setzt. Er hat 88 Einstellungen ausgewählt und neu montiert. Die Arbeit wird nun erstmals in Hannover zu sehen sein.

Inspiration, sagt Girardet, habe für ihn viel damit zu tun, „dass man viel sieht. Ich betrachte die Medienwelt als eine virtuelle Parallelwelt, die mit der Kinomatographie beginnt.“ Klar können ihn auch Reisen inspirieren oder Auslandsaufenthalte wie sein Jahr in Rom und sein Jahr in New York. Aber in Hannover, sagt Girardet, könne man sich gut zurückziehen. „Und die logistische Vernetzung ist okay. Ich finde es hinterfragenswert wenn so ein Zwang entsteht, unbedingt nach Berlin zu gehen.“ kli