HVV kassiert mehr Geld bei mehr Fahrgästen

Busse und Bahnen werden mal wieder teurer, nur Kurzstrecken billiger. Passagierrekord im vorigen Jahr aufgestellt

Im Hamburger Nahverkehr gelten vom 10. Juni an höhere Preise und ein neuer Kurzstreckentarif. Im Schnitt erhöhten sich die Ticketpreise um 3,5 Prozent, sagte gestern Lutz Aigner vom Hamburger Verkehrsverbund (HVV). So werden Einzelkarten im Nah- und Großbereich jeweils um 10 Cent teurer und kosten künftig 1,65 und 2,60 Euro. Dafür müssen Fahrgäste für Strecken bis 2,5 Kilometer nur noch 1,30 Euro zahlen. Zudem wird der Nahbereich laut Aigner auf mehr Strecken ausgedehnt.

Auch bei Tages- und Gruppenkarten müssen Fahrgäste bald tiefer in die Tasche greifen: Eine 9-Uhr-Tageskarte für den Großbereich etwa verteuert sich um 20 Cent und kostet in Zukunft 5,10 Euro. Eine Gruppenkarte wird im Großbereich sogar um 50 Cent teurer, ihr Preis steigt auf 8,60 Euro. Für Zeitkarten gelten ab dem 1. Juli neue Tarife: eine CC-Karte für drei Zonen kostet dann statt 30 künftig 32,50 Euro. Der Preis für eine Abo-Monatskarte im Großbereich steigt um 1,60 Euro auf 69 Euro. Familien mit minderjährigen Kindern erhalten dabei seit Anfang Mai 5 Euro Ermäßigung beim Kauf einer Zeitkarte.

Den Angaben zufolge erzielte der HVV im vergangenen Jahr einen neuen Fahrgastrekord. So sei die Zahl der beförderten Passagiere 2006 im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent auf rund 609 Millionen gestiegen. Neben der Fußballweltmeisterschaft hätten auch die zeitweise hohen Benzinpreise dafür gesorgt, dass mehr Menschen auf Bus und Bahn umstiegen. In diesem Jahr rechnet der HVV mit einer weiteren Steigerung der Fahrgastzahlen um rund 1,5 Prozent.

Eher mäßig ist bislang das Interesse am neuen Handyticket. Seit der Einführung Ende April wurden lediglich 2.300 Tickets per SMS verkauft. DPA