AUS GAZA
: „Extremistische Leute“

Wir unterscheiden uns grundsätzlich vom Islamischen Staat. Die Palästinenser sind ein Volk unter Besatzung, und die Hamas ist eine Befreiungsorganisation. Wir bekämpfen die Besatzung. Was IS macht, hat nichts mit dem Islam zu tun. Das sind extremistische Leute, die von der muslimischen Welt abgelehnt werden. Die Hamas glaubt nicht an die Ziele des IS, deren Anhänger totalitäre Staaten wie den Irak bekämpft haben – und die den Verstand dabei verlieren, wie wir es jetzt beobachten können. Vieles, was sie tun, sind terroristische Aktionen. Wir verurteilen das Töten von Unschuldigen. Die Hamas denkt, wie viele andere muslimische Staaten auch, dass dies nicht der Weg zum islamischen Staat oder einem Kalifat ist. Der IS ist eine sehr begrenzte Gruppe von radikalen Leuten, die vielleicht zornig sind über die Amerikaner, und dies ist der Weg, wie sie ihren Zorn zum Ausdruck bringen. Das hat mit uns nichts zu tun. Hamas ist, wie gesagt, eine Befreiungsorganisation mit islamischer Weltanschauung. Wir kämpfen gegen die Besatzung und halten uns an das internationale Recht. Wir lehnen Terrorismus ab. Es gibt in Gaza einige Anhänger der Salafisten-Bewegung, die von der Regierung überwacht werden. Der IS repräsentiert nicht die Art Islam, dem wir folgen. Man findet auch in Europa oder in Amerika Extremisten. Oder in Israel, wie die Siedler, die in meinen Augen noch schlimmer sind als IS, wie sie töten und die Muslime am Gebet in der Al-Aksa-Moschee hindern und die Gläubigen nicht zum Heiligen Schrein durchlassen. Das ist nur ein anderes Gesicht von IS. S.K.

Ahmad Jussef ist politischer Berater von Ismael Hanijeh, dem Exregierungschef von Gaza