DFB-Pokal ohne Spieler

AUSTRITT Streit um die Pokaleinnahmen: Herrenmannschaft verlässt geschlossen den ETV

„Ein Zurück gibt es von meiner Seite aus nicht mehr“

CO-TRAINER BILAL AFRANE

Hamburgs Fußball-Pokalsieger steht ohne Spieler da. Was für den Eimsbüttler Turnverband (ETV) mit dem Einzug in den DFB-Pokal wie ein Traum begann, endet im Fiasko. Anfang Juni gewann der Landesligist das Hamburger Pokalfinale gegen Vorwärts-Wacker mit 1:0. Nun tritt die Herrenmannschaft geschlossen aus dem ETV aus.

Mit der Qualifikation für den DFB-Pokal kam das Geld und mit dem Geld kam der Streit. Die Geschäftsführung will die Hälfte der 110.000-Euro-Prämie der Fußballabteilung überlassen. Mit der anderen Hälfte soll ein Kunstrasenplatz gebaut werden. Bilal Afrane, Co-Trainer und Vorsitzender der Fußball-Abteilung, bemängelt daran: „Es gab vom Vorstand nur diesen einen Vorschlag, und der war nicht verhandelbar“. Zwar seien prinzipiell alle für den Bau des Kunstrasenplatzes, man wolle sich aber nicht vorschreiben lassen, welcher Prozentsatz der Einnahmen dafür ausgegeben wird. Jahrelang hätten die Spieler beispielsweise ihre Trikots selbst bezahlt. Das hätte sich nun ändern können – doch zu spät: „Ein Zurück gibt es von meiner Seite aus nicht mehr, und so wie ich die Spieler kenne, von denen auch nicht“, bekräftigt Afrane den Austritt.

Auch die Geschäftsführung will nicht verhandeln. Am Wochenende will man beraten, wer anstatt der Stammelf gegen Greuther Fürth auflaufen soll. „Auch wenn es eine schwere Aufgabe ist – wir sind im Fußball gut aufgestellt“, sagt Geschäftsführer Frank Fechner. „Unsere A-Jugend wurde Meister.“ PHW