Irak: ai fordert Abschiebestopp

BERLIN epd ■ Amnesty international hat vor der morgigen Innenministerkonferenz (IMK) einen Abschiebestopp für Flüchtlinge aus dem Irak, dem Kosovo und Sri Lanka gefordert. Im Irak herrsche derzeit eine katastrophale Sicherheitslage und jeder Siebte sei auf der Flucht, erklärte Asyl-Expertin Julia Duchrow gestern. Im Kosovo müssten Serben und Roma mit gewaltsamen Übergriffen rechnen, und in Sri Lanka herrsche seit Mitte 2006 ein De-facto-Bürgerkrieg. Statt Asylschutz zu widerrufen und abzuschieben, sollte Deutschland verstärkt Flüchtlinge aus dem Irak aufnehmen. Dabei sollte sich die Bundesregierung ein Beispiel an Schweden nehmen, dass 2006 fast 9.000 Iraker aufgenommen habe, „weit mehr als jedes andere Land in Europa“. Die Hauptlast der größten Fluchtbewegung im Nahen Osten seit 1948 würden jedoch die Nachbarländer Jordanien und Syrien mit fast 2 Millionen Flüchtlingen tragen.