…WAS MACHT EIGENTLICH ... Harald Wolf?
: Linux hochfahren

Endlich prescht einer vor: Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linkspartei) hat anlässlich des „LinuxTags 2007“ angekündigt, dass seine Verwaltung Anfang 2008 auf das freie Betriebssystem Linux umstellt. Das war auch höchste Zeit. Schließlich findet der „LinuxTag“ – laut Veranstalter „Europas führender Event für freie Software“, zu dem bis Samstag 10.000 Besucher in den Messehallen unterm Funkturm erwartet werden – in Berlin statt. Und gerade in der hiesigen Verwaltung passiert in Sachen freie Software herzlich wenig.

Dabei liegen die Vorteile auf der Hand: Für freie Software fallen im Gegensatz zu den Hochpreisprodukten aus dem Hause Microsoft keine teuren Lizenzgebühren an. Wenn sie auf die speziellen Bedürfnisse einer Verwaltung zugeschnitten werden, verursacht das zwar Kosten, aber es sind gerade kleinere, oft lokale IT-Unternehmen, die davon profitieren. Und überhaupt ist die Zeit reif: In den meisten Berliner Amtsstuben brummt das veraltete Windows NT 4.0 auf den Servern.

Der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses hat schon vor anderthalb Jahren den Senat aufgefordert, einen „Fahrplan“ für die Umstellung auf Linux vorzulegen. Ein halbes Jahr später hieß es bedauernd von Rot-Rot, der Parlamentsbeschluss sei „nicht umsetzbar“.

Dass es anders geht, zeigt das Beispiel München: Die bayerische Landeshauptstadt stellte ihre Rechner längst auf Linux-Produkte um. „LiMux“ nennt sich das Projekt. Ein „LiBux“ ist auch weiterhin nicht in Sicht – aber Harald Wolf macht immerhin einen Anfang. CLP FOTO: AP