McAllister will ausbaggern

WESERVERTIEFUNG Niedersachsens Ministerpräsident kündigt die Übernahme des Großteiles der Kosten an

Niedersachsens Zustimmung zur geplanten Vertiefung der Außen- und Unterweser hat Ministerpräsident David McAllister (CDU) signalisiert. 35 der geschätzten 50 Millionen Euro Kosten werde Niedersachsen übernehmen, wenn sich Bremen und der Bund ebenfalls an der Finanzierung beteiligten, kündigte McAllister jetzt an. Am Dienstag wird das schwarz-gelbe Landeskabinett darüber entscheiden.

Damit größere Schiffe die Häfen in Brake und Bremerhaven erreichen können, sollen zwei Abschnitte der Weser ausgebaut werden: die Fahrrinne der Außenweser zwischen der Nordsee und Bremerhaven sowie die Unterweser zwischen Bremerhaven und Brake.

Die Weservertiefung sei nicht nur für Bremen wichtig, sagte Regierungssprecher Franz Rainer Enste am Freitag in Hannover. Auch Niedersachsen habe ein„handfestes Interesse“ daran. Eisenerze für den Salzgitter-Konzern etwa würden im Hafen Brake umgeschlagen.

Während die Grünen in Bremen das Vorhaben mittragen, gibt es in Hannover scharfe Kritik. „Ein Ausverkauf niedersächsischer Interessen“ sei die angekündigte Kostenübernahme, sagte der Grünen-Agrarpolitiker Christian Meyer. Die Vertiefung könnte die Deich gefährden und kleine Häfen verschlicken lassen, warnte er. Allein die drohende Versalzung der Weser könnte in der Landwirtschaft Millionenschäden verursachen, warnte Meyer. Dort wird das Flusswasser genutzt, um das Viehtränken und die Felder zu bewässern.

Aus Sicht von Niedersachsens Grünen sei die Weservertiefung schlichtweg überflüssig: Große Schiffe könnten künftig den Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven anlaufen.

In Bremen gibt es derweil schon heute so gut wie keine Probleme mit großen Schiffen: 98 Prozent aller Schiffe könnten tideunabhängig Bremerhaven anlaufen und verlassen, erklärte dort rot-grüne Bremer Senat jüngst auf Anfrage der Linksfraktion. TERESA HAVLICEK