Humboldtforum wird doch ein bisschen teurer

STADTSCHLOSS Neumann prognostiziert höhere Kosten durch Material und Arbeitsleistung

Die Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses wird teurer als geplant. Das räumte Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) nun erstmals ein. Der Kostenrahmen für das sogenannte Humboldtforum könne schon deshalb nicht eingehalten werden, weil – wie bei großen Bauvorhaben üblich – ein entsprechender Kostensteigerungsindex eingerechnet werden müsse. Er gehe davon aus, dass dies vom Haushaltsausschuss so akzeptiert werde. Wie viel mehr Geld eingeplant werden muss, sagte Neumann nicht.

552 Millionen Euro waren ursprünglich für den Wiederaufbau vorgesehen. Der Bund beteiligt sich mit 440 Millionen, das Land Berlin mit 32 Millionen Euro. 80 Millionen Euro sollen über Spenden finanziert werden.

Der Kostensteigerungsindex gibt die prognostizierte Entwicklung von Arbeits- und Materialkosten an und wird vom Statistischen Bundesamt gemeldet. Zumeist steigen die Kosten im Laufe der Jahre. Beim ursprünglichen Kostenrahmen von 552 Millionen Euro war man von einem Baustart 2011 ausgegangen. Der erste Spatenstich für das vom Architekten Franco Stella geplante Gebäude ist aber erst für 2013 geplant. 2018 soll der Bau, der ein modernes Museums- und Veranstaltungszentrum beherbergen soll, fertig sein.

Neumann sagte, es müsse sicherlich alles getan werden, um im Kostenrahmen zu bleiben. „Wir wollen ja nicht die Fehler beim Bau der Elbphilharmonie in Hamburg wiederholen, wo die tatsächlichen Kosten das ursprünglich Veranschlagte um ein Mehrfaches übersteigen.“ Wenn das Stadtschloss aus finanziellen Gründen nur schrittweise errichtet werden könne, dann sei das eben so. Es sei wichtig, dass das Schloss mit der historischen Kuppel vollendet werde. (dapd)