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LESERINNENBRIEFE

Erziehung Frauensache?

■ betr: „So ein Ruf ist schnell ruiniert“, taz.nord vom 25. 10. 14

Das Interview mit Michael Klein hat mich schockiert: Was soll eigentlich die öffentliche Werbung für die Erzieherausbildung, wenn Männer grundsätzlich unter Missbrauchsverdacht stehen? Sollen Kinder deswegen nur von Frauen betreut werden? Und was lernen Kinder, wenn für Klosachen immer nur Frauen zuständig sind? Dürfen Männer Kinder nicht trösten und in den Arm nehmen? Also: Erziehung Frauensache? Erschütternd find ich auch, dass Michael Klein das auch noch zu akzeptieren scheint. SILKE KOPPERMANN, Hamburg

Stadtteilschule für alle!

■ betr: LeserInnenbriefe zu „Hamburg bleibt beim Turbo-Abi“, taz.nord vom 10. 10. 14

Lieber Herr Scheunert, so sehr ich es begrüße, dass es keine erneute Reform der Reform im Hamburger Schulsystem gibt, so traurig macht mich die Rolle der Stadtteilschule in dieser Diskussion. Das Ziel der Stadtteilschulen sollte meiner Meinung nach sein, „Eine Schule für alle“ zu sein. In der Turbo-Abi-Diskussion ist sie aber immer wieder und jetzt auch durch Sie als Ersatzschule für diejenigen angepriesen worden, die eben G 8 nicht schaffen. Dies fördert eher den Ruf als Restschule. Wir sollten daher gemeinsam die Frage stellen, warum so viele Hamburger Eltern ihr Kind nicht auf die Stadtteilschule schicken? Bei einem Sieg des Volksbegehrens hätten wir doch eine tolle Schlagzeile machen können: „G 9 gewinnt – ab jetzt nur noch Stadtteilschulen in Hamburg.“ JENS ALBRECHT, Hamburg

Geistiges Klima sehr gut erfasst

■ betr: „Mein Großvater, der Opportunist“, taz.nord vom 20. 10. 14

Enkel Johannes hat das geistige Klima in Nordenham sehr gut erfasst und wiedergegeben. Ich bin mit meiner vierbändigen Geschichte der alten Gemeinde Blexen just bis zum Ersten Weltkrieg gediehen, dann aber stecken geblieben. Trotzdem habe ich mich in Nordenham mit dieser Arbeit zutiefst verhasst gemacht. Bis zur Nazizeit bin ich nicht mehr vorgedrungen, nicht nur, weil mir dazu die Kraft und das Geld fehlten, sondern vor allem wegen der Ablehnung, auf die ich stieß. Beispiel: Die Stadt Nordenham antwortet nicht mehr auf meine Briefe, weil ich die SPD beleidigt hätte. KLAUS DEDE, Oldenburg

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