Nicht Neumann noch Dressel

PERSONAL Beim Erstellen ihrer Wahl-Landesliste überrascht die SPD durch einige Entscheidungen

Mit einigen Überraschungen wartet die Landesliste der SPD zur nächsten Bürgerschaftswahl auf, welche der Parteivorstand gestern Abend noch beschließen wollte: So fehlen darauf die Namen von Fraktionschef Andreas Dressel sowie von mehreren SenatorInnen. Am Samstag soll ein Landesparteitag die Liste bestätigen.

Keine Überraschung: Den Spitzenplatz hat Bürgermeister Olaf Scholz inne. Der Mann, der 2011 fast im Alleingang für die absolute Mehrheit sorgte, soll die SPD weiter an der Macht halten. Hinter ihm rangieren – streng nach parteiinterner Hackordnung – Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit und die Zweite Bürgermeisterin Dorothee Stapelfeldt. Für die ersten drei Plätze – im Parteijargon „Kasten“ genannt – hat der Landesvorstand das Vorschlagsrecht, danach kommen die sieben Parteikreise in der Reihenfolge ihrer Mitgliederzahl zum Zuge.

Die nächsten Kastenplätze, 11 bis 13, gehen dann an VertreterInnen wichtiger Strömungen: Die Intendantin des Ernst-Deutsch-Theaters, Isabella Vértes-Schütter, für die Kultur; Ex-Ver.di-Chef Wolfgang Rose für die Gewerkschaften; Kazim Abaci für die Migranten. 2011 hatte die SPD 49 Direkt- und 13 Listenmandate erzielt – da also wird es langsam eng.

Mehrere prominente GenossInnen fehlen: Fraktionschef Andreas Dressel konzentriert sich auf seinen Wahlkreis Alstertal, wo er 2011 mit großem Vorsprung ein Mandat holte. Die SenatorInnen Michael Neumann (Inneres), Jana Schiedek (Justiz) und Detlef Scheele (Soziales) kandidieren gar nicht für das Parlament. Sie werden nach der Wahl erneut in die Regierung berufen – oder arbeitslos.  SMV