Kein Köln in Berlin

HOOLIGANS Innensenator Henkel lässt Verbot einer Hooligan-Demo gegen Salafisten prüfen

Innensenator Frank Henkel (CDU) hat angekündigt, die Versammlungsbehörde werde ein Verbot einer geplanten Demonstration von gewaltbereiten Hooligans und Rechtsextremisten am Brandenburger Tor prüfen. Laut Polizei hat die Gruppierung „Hooligans gegen Salafisten“ für den 15. November eine Demonstration mit 1.000 Teilnehmern angemeldet.

Ihm sei bewusst, dass ein Verbot juristische Risiken habe und es die Gefahr der Aufwertung gebe, so Henkel. Es wäre aber ein größerer Schaden, gewaltbereiten Gruppierungen tatenlos die Straße zu überlassen.

Laut Polizei wurden bislang keine Gegendemonstrationen angemeldet. Es sei aber möglich, dass sich Protestierer in der Nähe postierten. Wie lange die Prüfung der Demo-Anmeldung dauere, sei noch nicht absehbar: „Das muss gerichtsfest sein.“

Für den 9. November, an dem in Berlin der 25. Jahrestag des Mauerfalls gefeiert wird, gibt es laut Innensenator bislang keine Anmeldung der Gruppierung. Die Sicherheitsbehörden seien aber sensibilisiert. Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, sagte laut Mitteilung, zu einem Aufmarsch von Hooligans und Rechtsextremen dürfe es am 9. November in Berlin auf gar keinen Fall kommen. Dies wäre an dem Tag, an dem auch an die Novemberpogrome von 1938 erinnert wird, unerträglich. Die Grünen forderten, „klare Kante“ gegen Hooligans zu zeigen. Die SPD mahnte, Berlin müsse ein Signal gegen Gewalt setzen.

In Köln hatten sich am Sonntag rund 4.500 gewaltbereite Hooligans teils verfeindeter Fußballclubs mit Rechtsextremen versammelt. Aus der Menge wurde die Polizei mit Feuerwerkskörpern, Steinen und Flaschen beworfen. Die Beamten gingen mit Wasserwerfern, Schlagstöcken und Reizgas gegen Krawallmacher vor. (dpa)