WERBEPAUSE: BIONADE

Eine der größten stillen Taten der jüngeren Marketinggeschichte war es, eine Limonade aus der schönen Rhön so emsig hinaus in die weite Welt deutscher Großstädte zu verkaufen, dass man sich schnell fragte: Gab es ein Leben vor der Bionade? Und wenn ja: War es lebenswert? Und so ist es nur konsequent, dass „das offizielle Getränk einer besseren Welt“ www.stille-taten.de unterstützt, eine Aktion, bei der Menschen gute Taten tun – ohne eine Gegenleistung dafür zu verlangen. Als Neopfadfinder könnte man zum Beispiel der Schönen vom Nebentisch eine Bionade nach Wahl ausgeben – ganz ohne Hintergedanken, versteht sich. Dass die Bionade-Brauer dafür allerdings wie wild Werbung machen, widerspricht nicht nur der Idee der Aktion, es ist vor allem – Vorsicht, Wortspiel! –, als würde man Bionaden nach Prenzlauer Berg tragen. Das Zeug trinken da doch eh schon alle. Und trotzdem ist im sogenannten Szeneviertel derzeit keine Litfaßsäule, keine Plakatwand und kein Baugerüst vor Bionade-Werbung sicher. Als wir das erste Plakat gesehen haben, sind wir ganz dicht rangegangen, um zu sehen, ob es vielleicht eine neue Sorte gibt. Gibt es nicht. Warum dann diese Werbeoffensive? Zu viel Geld? Leider waren wir in der letzten Zeit viel zu selten in Radevormwald, Cloppenburg oder Suhl: Hängen die Dinger da auch? Wahrscheinlich nicht. Das ist sehr schade. Hätten die Hersteller das Geld mal besser in den Vertrieb gesteckt! Das wäre mal eine stille Tat gewesen, von der alle was gehabt hätten. DENK