Einblick (547)

Harriet Wolff, Redakteurin/Fotografin/Reisejournalistin

■ Harriet Wolffs Lieblingsmotto stammt von Edvard Munch: „Der Raum, den es zu dekorieren galt, war ja fast ein Luftschloss.“ Seit 2004 beschäftigt sich als Autodidaktin mit Fotografie (www.harrietwolff.com). Sie studierte in München an der LMU und der Deutschen Journalistenschule, dort anfangs noch mit Schreibmaschine … Seit 1999 lebt sie in Berlin. Die Partizipatorische Installation „Mitteilungen“ (40 Künstler, 40 Postkartenmotive, Karten zum Schreiben vor Ort) läuft Fr., 31. 10., + So., 2. 11., 15 bis 20 Uhr, Sa., 1. 11., 15 bis 24 Uhr, Galerie Strahler, Pflügerstr. 15

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? Harriet Wolff: „25 Jahre Fall der Berliner Mauer“ – läuft bis 9. November in den Potsdamer Platz Arkaden. Erstes Gefühl beim Betreten: Was soll das? Shoppen und dazu Anfang und Ende der DDR wie eine Playmobil-Inszenierung präsentiert kriegen? Zweites Gefühl, hatte meine neugierigen, ahnungslosen Patenkinder dabei: Warum nicht Zeitgeschichte (etwa duftes Filmmaterial von damals) dahin bringen, wo die Leute sich letztlich langweilen, nämlich beim Einkaufen? Welchen Klub kannst du empfehlen? Club 49, Ohlauer Str. 31 in Kreuzberg. Kleiner, schummriger Tresen, manchmal DJs, normalerweise wird nur an Silvester getanzt. Betreiber Kai von Kröcher fotografiert eins a. Zu sehen auf www.club49-berlin.blogspot.de/ Welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag? Robert Musils „Der Mann ohne Eigenschaften“, Band I und II. Mein Lieblingswerk zum Querlesen: Zeitlose Zeitläufe, besessen formulierte Charakterstudien und allerhand Sehnsüchte. Gute Bücher lassen sich gut querlesen. Welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude? Morgens einen sehr starken schwallgebrühten Kaffee aus einer sehr kleinen mit Puh der Bär und Ferkel bedruckten Tasse zu trinken.