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Die letzte Vorstellung

Dies ist der deutsche Verleihtitel des Films von Peter Bogdanovich „ The Last Picture Show“, der fast immer als letzter Film vor der Schließung eines Kinos gezeigt wird. Die Betreiber des Kino 46 haben sich aber für einen anderen finalen Filme entschieden und zeigen heute Abend um 20.30 noch einmal den Konzertfilm „The Last Waltz“ von Martin Scorsese. Darin wird das Abschiedskonzert der legendären Band „The Band“ dokumentiert, bei der , Bob Dylan, Joni Mitchell, Eric Clapton und ein überraschend guter Neil Diamond der Formation die letzten Ehren geben. Ganz Schluss ist dann aber auch noch nicht, denn am Freitag gibt es ein Abschiedsfest für die Waller Bürgerinnen und Bürger als Dank für die langjährige Unterstützung. Das Kommunalkino lockt mit Snacks, Getränken und einem Flohmarkt mit Plakaten, Filmbüchern und „technischen Geräten“. Um 20.30 Uhr wird dann der Heimatfilm des Stadtviertels „Walle für Alle“ von Jürgen Köster gezeigt. Offiziell ist dann das Kino geschlossen, aber am Montag gibt es noch einen Nachschlag, denn die arte Sendung „Karambolage“, in der in kleinen amüsanten Beiträgen die kulturellen Besonderheiten der Franzosen und Deutschen untersucht werden, ist im Kino zu Gast und wird dem Bremer Publikum von der Redakteurin Claire Doutriaux vorgestellt. Wieder eröffnet wird das Bremer Kommunalkino Mitte September als City 46 in der Birkenstraße.■ Heimspiel 80: Kai des Aufbruchs Das Filmbüro zeigt alle paar Wochen im Rahmen der Reihe Heimspiel in der Schauburg Filme, die von ihm mitgefördert wurden. Am nächsten Mittwoch steht um 19 Uhr die Dokumentation ‚Kai des Aufbruchs‘ von Brigitte Krause am dem Programm. Darin erzählt sie von dem ehemaligen Auswanderungshafen Steubenhöft in Cuxhaven. Über hundert Jahre lang war das Steubenhöft die Ausgangsstation für Auswanderer nach Übersee. Noch in den 50er Jahren kamen Züge mit Reisenden bis direkt an die Kaimauern. Die Theatergruppe „Das letzte Kleinod“ spielt vor Ort die authentischen Geschichten von Menschen nach, die zum Teil unter Zwang über den Hafen Deutschland verlassen mussten. Und auch die Architektur erzählt hier Geschichten.So etwa der sachliche Erweiterungsbau aus den Nachkriegsjahren, als displaced persons und all jene, die nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland für sich keine Zukunft mehr sahen, die letzte Auswandererwelle bildeten. Das denkmalgeschützte Gebäudeensemble liegt heute verlassen und weitgehend ungenutzt im Dornröschenschlaf, und mit der melancholischen Grundstimmung solche einer untergegangenen Welt kann eine Filmemacherin wunderbar arbeiten. Neben den alten Räumen gibt es noch Requisiten wie Gangways und Karren. Zeitzeugen erzählen von ihren Erfahrungen. So erinnert sich Helga von Schweinnitz, die 1957 nach Amerika auswanderte an ihre „enorme Unsicherheit über die eigene Entscheidung“, während Halla Berthiaume die Vorfreude erinnert, die sie als 15jährige auf dem Ozeanriesen „Hanseatic“ empfand.