DIE ALTEN

George W. Bush, 60, ist seit Januar 2001 Präsident der USA. Da sein Land sich schon im Vorwahlkampf für seinen Nachfolger befindet und die Opposition das Parlament kontrolliert, hat sein Wort heute weniger Gewicht als einst. Auf dem Gipfel muss er die Balance hinbekommen zwischen Wahrung der Eigeninteressen – möglichst wenig verbindlicher Klimaschutz – und Schulterschluss mit Merkel. Die darf er sich nicht zur Feindin machen, weil er sie als Verbündete gegen Russlands Putin braucht. Mit der Überlegung, Direktverhandlungen mit China über Klimaschutz aufzunehmen, will er den bei diesem Thema besonders lädierten Ruf seines Landes aufpolieren, hat sich aber gerade damit in die diplomatischen Nesseln gesetzt.

Tony Blair, 53, ist seit Mai 1997 Premierminister von Großbritannien und hat am meisten G-8-Gipfel hinter sich. Er ist jetzt innenpolitisch angeschlagen, weil er in wenigen Wochen zurücktritt. So blickt er eher zurück als nach vorn. Sein Gipfel in Gleneagles 2005 setzte Markenzeichen bei der Entwicklungshilfe für Afrika, an die er jetzt anknüpfen will, indem er neue verstärkte Selbstverpflichtungen einfordert. Auch in der Klimapolitik wird er entschlosseneres Handeln fordern. Seine Kollegen interessiert aber eher, was sein Nachfolger Gordon Brown zu all dem sagt.