der rechte rand
: Kindergeld nur für Deutsche

Der rechten Erziehung von Kindern und Jugendlichen hat sich die „Heimattreue Deutsche Jugend“ (HDJ) verschrieben. Nach den Worten von Bundesführer Sebastian Räbiger sollen „Kämpfer von fanatischer Besessenheit“ und „zäher Ausdauer“ erschaffen werden. Ende April 2006 gründete die HDJ ihre „Einheit Nord“. Post landet in einem Hamburger Postfach.

Sie leere das Fach „einmal im Monat und schicke die Post weiter“, sagt Karin Schmutzler. Mehr habe sie mit der HDJ „nicht zu tun“. Gleichwohl: Die „60 Jahre Umerziehung“ sind der Mutter von vier Kindern zuwider, und Kindergeld sollte es nur für deutsche Familien geben. Schmutzler ist Musiklehrerin an einer Hamburger Grundschule. Negativ aufgefallen sei sie nie, sagt die Schulleiterin.

2002 kandidierte Schmutzler für die „Republikaner“, heute bewegt sie sich bei der NPD. Sie könne durchaus als „rechtsradikal“ verstanden werden, hat sie dem WDR gesagt. Ebenfalls zur Szene gehört ihr Ehemann Jochen, der an der Katholischen Grundschule in Hamburg-Farmsen unterrichtet: Mitte der 90er Jahre lud er für die „Pennale Burschenschaft Chattia Friedberg zu Hamburg“ zu Veranstaltungen mit Rechtsextremen ein. Als „Alter Herr“ ist er auf der Chattia-Homepage beim altgermanischen Julfest zu sehen. Die Burschenschaft gilt dem Verfassungsschutz als „rechtsextrem“.

Im März trugen die Schmutzlers eine Veranstaltung mit, bei der auch Klaus Kaping auftrat. Den verurteilte ein Gericht bereits dafür, dass er im Zusammenhang mit Auschwitz von einer „talmudischen Lüge“ die Opferzahlen betreffend geschrieben hatte. Im Frühjahr nahm Kaping an der berüchtigten Holocaust-Konferenz im Iran teil. Und über „eine Reise“ soll er nun auch berichtet haben.

Schockiert über das Engagement Jochen Schmutzlers zeigte sich gegenüber der taz nun der Leiter der Katholischen Grundschule: „Wir gehen dem nach.“