versalzung, dürre, gletscherschmelze treiben die ärmsten in die flucht
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Die gesellschaftlichen Folgen des Klimawandels werden für die Regionen der Welt unterschiedlich ausfallen. Das Gutachten des wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) zeigt, dass besonders Regionen betroffen sind, die bereits heute zu den ärmsten der Welt zählen.

 Nordafrika: Nach Angaben des Gutachtens wird die wachsende Bevölkerung in der Region infolge des Klimawandels von zunehmender Dürre und Wasserknappheit bedroht. Der Anstieg des Meeresspiegels und die Versalzung landwirtschaftlicher Gebiete trifft besonders das bevölkerungsreiche Nildelta. Es drohen politische Krisen und stärkere Migration.

 Sahelzone: Dürre, Ernteausfälle und Trinkwasserknappheit schwächen die von Bürgerkriegen gezeichneten Staaten wie Somalia und Sudan zusätzlich. Wie der wissenschaftliche Beirat berechnet, liegt die Zahl der Umweltflüchtlinge in Somalia bereits heute bei über 390.000 Menschen, im Sudan sind es über 690.000 Menschen.

 Südliches Afrika: Die Region, deren Länder fast ausschließlich zu den ärmsten Gesellschaften der Welt gehören, könnte laut WBGU-Studie durch den Klimawandel weiter geschwächt werden. Zusätzliche Dürreperioden und Wasserknappheit drohen.

 Zentralasien: Erwärmung und Gletscherschwund erschweren die Versorgung der Menschen bereits heute. In der durch Bürgerkriege und das Erstarken islamistischer Bewegungen geprägten Region wird der Verteilungskampf um Wasser- und Energieressourcen zusätzlich verstärkt.

 Indien, Pakistan, Bangladesch: Der Klimawandel macht sich laut WBGU-Gutachten in dieser Region besonders stark bemerkbar. Die Gletscherschmelze im Himalaja gefährdet die Wasserversorgung für die Bevölkerung und die Veränderungen des Monsunregens beeinflussen die Landwirtschaft. Der Anstieg des Meeresspiegels bedroht den Lebensraum für Millionen Menschen. Die veränderten Umweltbedingungen könnten bestehende Krisenpotenziale verschärfen, damit grenzüberschreitende Konflikte zwischen Indien und Pakistan verstärken und Länder wie Bangladesch und Pakistan destabilisieren.

 China: Das gewaltige Wirtschaftswachstum Chinas führt bereits zu einer massiven Umweltverschmutzung. Durch die vom Klimawandel verursachten Hitze- und Dürreperioden erhöht sich die Gefahr von Umwelt- und Sozialkrisen, Wasserknappheit und der Bedrohung ganzer Landstriche durch Wirbelstürme, warnt der WBGU.

 Karibik und der Golf von Mexiko: In dieser Region macht sich der Klimawandel bereits durch die Häufung von starken Hurrikanen in den vergangenen Jahren bemerkbar. Die Folgeerscheinungen stellen Regierungen in dieser Region verstärkt vor zusätzliche ökonomische und soziale Probleme. SM