Elbvertiefung beginnt später

Der Hamburger Senat hat gestern auf vorgezogene Teilmaßnahmen bei der Elbvertiefung verzichtet. Er reagiert damit auf die Befürchtung, der Ausbau des Stroms könnte Niedersachsens Deiche gefährden. Mit dem Verzicht auf vorgezogene Arbeiten hofft der Senat, dem Widerstand der niedersächsischen Politik gegen die Elbvertiefung den Boden zu entziehen.

Hamburg hatte beantragt, in der Medemrinne eine Sandbank aufzuschütten, um Ebbe und Flut zu dämpfen. Das Projekt sollte für sich genehmigt und vor Abschluss des Planverfahrens für die gesamte Elbvertiefung begonnen werden. Viele Anwohner des Deiches zwischen Cuxhaven und Otterndorf kritisierten das Vorhaben: Es beschleunige die Strömung am Deich und vergrößere die Schäden, die schon heute vorhanden seien. Ob es diesen Zusammenhang gibt und ob die bisherigen Elbvertiefungen für die Schäden verantwortlich sind, ist strittig.

„Die Zustimmung zur Vertiefung der Elbe ist auf der politischen Seite längst gelaufen“, kritisierte die Landesvorsitzende der niedersächsischen Grünen, Dorothea Steiner, gestern im Landtag. Der Hamburger Senat sieht das genauso. Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) erkannte zwar die „zweifellos hohe wirtschaftliche Bedeutung“ der Vertiefung an. Auf Grundlage der vorgelegten Unterlagen sei der Landesregierung aber „eine positive Beurteilung des Vorhabens nicht möglich“. KNÖ