WOCHENÜBERSICHT: KONZERT
: Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Also gut, let’s drop the big ones, und das dürften aus dem pophistorischen Langzeitgedächtnis Jethro Tull (Sonntag in der Zitadelle Spandau), Herbert Grönemeyer (Mittwoch im Olympiastadion) und meinetwegen die Fehlfarben (am heutigen Freitag im Admiralspalast) sein, womit das auch erledigt wäre, und dann noch ein entschiedener Verweis auf die seltsamen Dinge, die da im Tesla geschehen, in dem mit zwei Konzerten heute und morgen jeweils um 20.30 Uhr das Subharchord vorgestellt wird, so ein Präsynthesizer, von dem überhaupt nurmehr zwei Exemplare existieren und der Ende der Sechziger in der swinging DDR entwickelt wurde, also mal wirkliche Rare Grooves, während ein noch entschiedener Hinweis auf das Konzert von Brainville 3 am Sonntag im Ballhaus Naunyn ergeht, denn das sind die Herren Daevid Allen, Hugh Hopper und Chris Cutler (dazu umseitig mehr), und dann könnte man sich auch schon wieder bequem zurücklehnen, wenn da nicht die auftanzende, stampfende und fiedelschluchzende Musik von Bardukha wäre, die entschieden der Meinung sind, dass eine anständige Balkanplatte überall ihren Nährwert hat. Auch in ihrem heimischen Island. Sag Crossover dazu, und schon muss so ’ne hinzigeunerte Musik nicht mehr ins Weltmusikfach. That’s Entertainment, heute zusammen mit Kuusimäki im Burger (22.30 Uhr). Und für Etikettenschwindler ein neues Spielzeug: Post-Metal. Genau in dieses Fach wollen Isis eingeordnet werden, und tatsächlich hat man es bei der US-Band nicht mit einem Ausfallschrittrock zu tun, sondern mit so Klangschichtungen, die Headbanger als Kunst hören dürfen. Gern will man Rock hier in seiner Erhabenheit, und manchmal gelingen Isis wirklich recht ansprechende Skizzen von Gewaltigkeiten, wie sie etwa Godspeed You Black Emperor hinbekommen. Zusammen mit Oxbow am Mittwoch im Postbahnhof (20 Uhr).

Bardukha: Kaffee Burger, Fr., 22.30 Uhr. 7 €

Isis, Oxbow: Postbahnhof, Mi., 20 Uhr. 21 €