Polder für die Schnepfe

ARTENSCHUTZ Zwei neue Überflutungsflächen für Wiesenbrüter sollen im Ostermoor in Nordfriesland entstehen

Nordfrieslands Wiesenvögel sollen bessere Lebensräume bekommen. Umweltschützer bauen dafür im Ostermoor bei Seeth zwei neue Polder mit einer Gesamtgröße von 37 Hektar. Das Besondere an der neuen Vogel-Heimat sei, dass der Wasserstand regulierbar sein wird. Mit der 80.000 Euro teuren Maßnahme könne insbesondere der Uferschnepfe, aber auch anderen Wiesenvögeln wie Kiebitz, Rotschenkel und Bekassine, optimale Brut- und Nahrungsbedingungen gegeben werden, sagte Thomas Voigt von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein am Montag. Ziel sei es, den Vögeln neben zeitweiligen Flachwasserzonen ein übersichtliches Brutgelände und stocherfähige Böden anzubieten.

Vergangenes Jahr zählten Tierschützer im Ostermoor bei den Uferschnepfen noch 15 Brutpaare, in diesem Jahr waren es nur noch acht, sagte Voigt: „Wenn wir nichts tun, sind es nächstes Jahr noch weniger.“ Dieser Trend gelte ebenfalls für die anderen Wiesenvögel: „Auch ihr Bestand nimmt ab. Wir versuchen, mit den beiden Poldern dem entgegenzusteuern“, sagte Voigt. Die Polder sollen bis Ende Dezember fertiggestellt sein.

Einer der Hauptgründe für die Bestandsrückgänge der Wiesenvögel liegt nach Angaben des Naturschutzbunds Deutschland in der jahrzehntelangen Entwässerung von Mooren für den Torfabbau und ihre Umwandlung in landwirtschaftliche Flächen. In jüngster Zeit habe zudem der explosionsartig angestiegene Maisanbau für die Biomasse-Produktion zu einem massiven Rückgang der Lebensräume für Wiesenbrüter geführt.  (dpa)