Gut: Rohstoffe

Soziale Verantwortung von Unternehmen betont, Konferenz zu Rohstofftransparenz dieses Jahr geplant

Die Angst vor China ist deutlich in den Passagen des G-8-Kommuniqués, die sich mit Rohstoffwirtschaft und Investitionsbedingungen in Entwicklungsländern befassen. „Schwellenländer profitieren erheblich von ausländischen Direktinvestitionen, während sie zugleich immer mehr als Ursprungsländer ausländischer Direktinvestitionen in Erscheinung treten. Wir sehen die Notwendigkeit und die Chance, auf gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Investoren hinzuarbeiten“, mault die Abschlusserklärung.

Daher betonen die G-8-Länder jetzt Dinge, die ihnen vor wenigen Jahren noch gar nicht wichtig waren: In Entwicklungsländern investierende Unternehmen sollten soziale Verantwortung wahrnehmen und internationale Regelwerke wie den „Global Compact“ der UNO und die OECD-Richtlinien für multinationale Unternehmen beachten. Die Arbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO werden ebenso herausgehoben wie die Initiative zu Transparenz in der Rohstoffextraktion (EITI); beide sollen weiterentwickelt werden. Selbst die Ratifizierung der Antikorruptionskonvention der UNO „durch alle Länder“ wird gefordert. Da müssten erstmal Deutschland, Italien, Japan und Kanada anfangen, die das noch nicht geleistet haben.

Weiter wünscht die Gipfelerklärung „die Entwicklung eines konsolidierten Pakets von Grundsätzen und Leitlinien für den international betriebenen Bergbau in Entwicklungsländern“. Deutschland soll nun noch dieses Jahr als G-8-Präsident eine Konferenz über Transparenz im Rohstoffsektor einberufen, an der Regierungen, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft aus Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern teilnehmen. D. J.