… die BVG?
: Sich uniformieren

Notorische Schwarzfahrer werden frohlocken. Fahrgästen, die in der U-Bahn ein gültiges Ticket in der Tasche haben, kann es egal sein. Die BVG will bei Fahrscheinkontrollen ihr Image aufbessern. Das Credo: den Fahrgästen auf Augenhöhe begegnen. Als Konsequenz werden Kontrollen ab sofort wieder von uniformiertem Personal durchgeführt.

Konkret sieht das so aus: Rund 200 blau gekleidete Sicherheitsleute der Firmen Securitas und GSE sind rund um die Uhr in der U-Bahn unter anderem für Fahrscheinkontrollen zuständig. „In ziviler Kleidung werden nur noch stichpunktweise Kontrollen durchgeführt“, kündigt BVG-Sprecherin Petra Reetz an.

Verwundert reibt man sich die Augen. Waren die uniformierten Kontrolleure von der BVG nicht einstmals abgeschafft worden, um die Schwarzfahrerquote nach unten zu drücken? In den 80er Jahren war es eine beliebte Methode, sich in der U-Bahn an die Tür zu stellen und schnell rauszuspringen, sobald ein Uniformierter den Waggon betrat.

Täglich fahren rund 1,4 Millionen in Berlin mit der U-Bahn. Rund 20.000 bis 25.000 Schwarzfahrer werden jeden Monat erwischt. Der BVG entgehen durch Schwarzfahrer laut Reetz pro Jahr rund 20 Millionen Euro.

Egal ob Zivilstreifen oder Uniformierte: „Es wird immer einige geben, die den Kontrolleuren davonlaufen“, konstatiert Reetz. Die Mehrzahl der Fahrgäste seien aber ehrliche Leute und die hätten Anspruch auf einen kundenfreundlichen Service auf Augenhöhe, sagt die Pressesprecherin. In der Vergangenheit habe es immer wieder Klagen von Fahrgästen gegeben, sie fühlten sich, als würde ihnen von den Zivilstreifen aufgelauert. Das Gefühl wolle man aber nicht vermitteln. Bei der Bahn würden die Fahrscheinkontrollen schließlich auch völlig selbstverständlich von uniformierten Beschäftigten durchgeführt. PLU

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