sucht nach den schönsten Spielsachen

SYLVIA PRAHL

Es war wie eine Szene aus dem Sherwood Forrest, wie ich ihn aus der sensationellen englischen 80er-Jahre-Serie „Robin Hood“ erinnere: Der von einer Grillgruppe verursachte dichte Dampf hing schwer in den Bäumen des schlesischen Buschs, die Novembersonne kämpfte sich durch die Schwaden und malte mystische Muster in die Gegend. Sofort hatte ich das Gehauchte „Robin“ der irischen Folk-Combo Clannad im Ohr, die besagter Serie damals das gewisse sagenhafte Etwas verlieh. Schönerweise kann ich meinen so entfachten Fairy-Tale-Gelüsten nun bei den 25. Berliner Märchentagen frönen, die sich unter dem Motto „Once upon a time“ der vielfältigen Märchenkultur des Vereinten Königreiches annehmen. Das Galli Theater lässt den Sherwood Forrest in Mitte wachsen und nimmt am Freitag, Samstag und Sonntag jeweils um 16 Uhr alle Anglophilen ab 4 Jahren mit zu „Robin und seinen Freunden“, die tanzend und singend mit Witz und Tücke dem steuergierigen König zeigen, was Gerechtigkeit heißt (Tickets 12 €, 27 59 69 71). Clannad werden wohl nicht zu Gehör gebracht, aber man kann ja nicht alles haben. Ein weiteres englisches Kinderbuch von weltumspannender Größe ist „Alice im Wunderland“, die aus Neugier einem Kaninchen mit einer Uhr in dessen Bau folgt und, mittels eines Wundertrunks ganz klein geworden, absurde Abenteuer wie eine Teeparty erlebt. Die Nonsensgeschichte wird am Sonntag um 11 Uhr und um 16 Uhr in Schwarzlicht getaucht und für Kinder ab 5 Jahren im Theater der kleinen Form in Friedrichshain aufgeführt (Karten 5 €, 29 35 04 61, alle Veranstaltungen der Märchentage unter www.maerchenland-ev.de).

Das lustige Outlaw-Leben im Sinne Robins wird am Samstag in der Waldschule Zehlendorf erprobt. Bei der Mitmachaktion „Survival im Wald“ wird unter einfachsten Bedingungen im Unterholz überlebt. Junge Fährtenleser ab 7 Jahren gehen mit ihren Familien auf die Pirsch, bauen sich aus Naturmaterialien ein Tipi und erlernen die Kunst des Feuermachens. Wetterfeste Kleidung und ein stärkendes Picknick sind mitzubringen (Kinder 2,50 €, Erwachsene 5 €, Anmeldung erforderlich 80 49 51 80, www.jibw.de/veranstaltungen/familien).

Aber der Wald ist nicht allein zum Pirschen da, am Samstag wird dort ab 11 Uhr auch gebacken. Im Ökowerk am Teufelssee stimmen sich Kinder mit ihren Begleitpersonen auf die kulinarische Seite des Laterne-Umzugs am St. Martinstag ein und stellen bei der Veranstaltung „Martinszeit – Stutenmänner aus dem Lehmbackofen“ her (Kinder 6 €, Erwachsene 8 €, Familien 15 €, plus 3 € Backzutaten, Anmeldung: 30 00 05-0, www.oekowerk.de).