Großkonzerne glänzen mit Intransparenz

STUDIE Transparency gibt chinesischen Firmen schlechte Noten. Doch sie sind nicht die einzigen

FRANKFURT/M. rtr | Die weltweit größten Unternehmen geben nach Ansicht der Nichtregierungsorganisation Transparency International (TI) nach wie vor zu wenig finanzielle Informationen preis über ihre Aktivitäten im Ausland. Nach einer am Mittwoch in Berlin vorgestellten Studie der Antikorruptionsorganisation veröffentlichen 90 von 124 untersuchten Großkonzernen keine Informationen zu den Steuern, die sie im Ausland zahlen. 54 Unternehmen informierten nicht über ihre Umsätze in anderen Ländern. Europäische Firmen, darunter auch einige deutsche DAX-Konzerne, schnitten in der Studie am besten ab. Sechs der elf Unternehmen, denen TI die schlechtesten Transparenznoten verlieh, waren chinesische Konzerne.

„Wir brauchen mehr Transparenz von multinationalen Unternehmen, deren Macht in der Weltwirtschaft knapp an die größten Länder heranreicht“, forderte TI-Chef Jose Ugaz. In der Studie wurden die Unternehmen danach bewertet, inwieweit sie über Schritte zur Verhinderung von Korruption sowie über ihre Tochterfirmen und Holdingstrukturen berichten. Die Bewertungen rangierten zwischen 0 und der Bestnote 10. Die schlechteste Bewertung erhielt die Bank of China (1,0). Die US-Technologieriesen Amazon, Apple, Google und IBM erhielten nur magere Transparenznoten von weniger als 3,0.