Breminale: fast Öko

FESTIVAL Noch gibt es konventionelle Bratwürste und Plastikgeschirr. In drei Jahren soll das vorbei sein

Heiß und fettig waren die Pommes Frites auf der Breminale meistens – in diesem Jahr sollen sie auch noch bio sein. „Und nicht viel mehr kosten als die konventionellen!“ Das verspricht der Agraringenieur Eduard Hüsers, der als Unternehmensberater gemeinsam mit dem Bremer Verein Sozialökologie das „BioErleben“ auf der Breminale organisiert. Erstmals soll täglich an neun Ständen Bio-Essen angeboten werden, hinzu kommen Talkrunden, die über ökologische Landwirtschaft und Produktion aufklären sollen.

Das Ziel: Dass in spätestens drei Jahren auch der letzte Fresstresen auf der Breminale auf bio umgestellt hat. Auch Bratwürste sollen dann von glücklicheren Schweinen stammen. Diese werden dann allerdings etwas mehr kosten, räumt Hüsers ein. „Man rechnet damit, dass ökologische Tierhaltung um 30 Prozent teurer ist.“ Hüsers hofft, dass die Breminale-Besucher dann nicht auf die Imbisse am Sielwall ausweichen, sondern ihr Geld weiterhin auf den Osterdeich-Wiesen lassen. Das sei ehrgeizig, aber realistisch, sagt Hüsers. Schließlich würden sich in repräsentativen Umfragen die meisten Leute gegen Massentierhaltung aussprechen.

Nicht nur das Essen, das ganze Festival soll nachhaltiger werden, kündigt Harald Siegel, Geschäftsführer der Breminale GmbH an. Seit drei Jahren würden sie den Ökostrom des Breminale-Sponsors SWB beziehen und hätten Pfandgläser eingeführt. Auch über weiteres Mehrweggeschirr würden sie nachdenken, sagte Siegel. Um einen hohen Energiebedarf käme man bei einem Musikfestival allerdings nicht herum. Siegel: „Denkbar wäre aber, dass man neben ein Zelt Fahrräder stellt und wer Musik hören will, müsste dann strampeln …“ eib