„Gorch Fock“ segelt wieder – Bundestag macht Weg frei

DREIMASTER Für das Ausbildungsschiff geht es mit einem neuem Konzept und neuem Kapitän weiter

Mit neuem Ausbildungskonzept und neuem Kapitän wird die „Gorch Fock“ weitersegeln. Im Verteidigungsausschuss des Bundestags gab es am Mittwoch breite Unterstützung für entsprechende Pläne des Verteidigungsministeriums. Nur die Linke sprach sich gegen einen Fortbestand des Dreimasters als Ausbildungsschiff der Marine aus. „Für einen Neuanfang sind die richtigen Weichen gestellt“, sagte der CDU/CSU-Ausschussobmann Ernst-Reinhard Beck.

Der schleswig-holsteinische CDU-Bundestagsabgeordnete Ingo Gädechens (Wahlkreis Ostholstein) sagte nach der Ausschusssitzung, praktisch gebe es für die „Gorch Fock“ eine Bestandsgarantie als erste Einheit der Bundeswehr im Rahmen der neuen Bundeswehrstruktur. Die Pommerin-Kommission werde in ihrem noch ausstehenden Bericht das Segelschulschiff nicht mehr grundsätzlich in Frage stellen, sondern nur noch konkrete Vorschläge zur Verbesserung der seemännischen Basisausbildung in der Marine machen. Die unabhängige Kommission unter Leitung des Historikers Prof. Reiner Pommerin will ihren Bericht noch im Juli vorlegen.

In der Ausschuss-Sitzung hatte Marineinspekteur Axel Schimpf den Abgeordneten zunächst den Abschlussbericht des Ministeriums zur „Gorch Fock“-Affäre vorgelegt, die durch den tödlichen Unfall einer Kadettin ausgelöst worden war. Am 7. November vergangenen Jahres war die 25-Jährige aus der Takelage auf das Deck gestürzt. Die Marine brach erstmals in der Geschichte die Ausbildung auf dem Dreimaster ab, wenige Wochen später wurden schwere Vorwürfe laut. Es ging um Schikane, sexuelle Belästigung und unwürdige Rituale an Bord. (dpa)