Vermeintlicher Friede

ROTE FLORA Die Besetzer zeigen sich unbeeindruckt vom Rückkauf der Immobilie durch die Stadt

Die BesetzerInnen der Roten Flora haben sich zum Rückkauf der Immobilie durch die Stadt und zu der treuhänderischen Verwaltung durch die städtische Lawaetz-Stiftung geäußert. Pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum der Besetzung habe damit die SPD den Bürgerschaftswahlkampf eröffnet und glaube vermeintlich, den Konflikt um die Rote Flora befriedet zu haben, heißt es in einer Plenums-Erklärung. „Dazu stellen wir fest: Die Rote Flora lässt sich nicht befrieden, da die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse keinen Frieden zulassen.“

Die Rotfloristen erinnern daran, dass der heutige SPD-Bürgermeister Olaf Scholz 2001 nach der Privatisierung des Flora-Areals als Innensenator die Verantwortung trage, dass durch den Brechmitteleinsatz gegen vermeintliche Drogendealer Achidi John ums Leben gekommen sei. Ihm habe man stellvertretend für viele illegalisierte Menschen den Vorplatz der Roten Flora gewidmet. „Wir sind keine Freunde der bürgerlichen Eigentumsordnung und insofern ist es uns egal, wer meint, Besitzerin der Flora zu sein“, so die Rotfloristen.

„Wir haben auch kein Vertrauen in einen Apparat, der uns Spitzel bis in unsere Schlafzimmer schickt“, heißt es in Anspielung auf die aufgeflogene verdeckte Ermittlerin Iris Plate, die ab 2000 sechs Jahre lang „im staatlichen Auftrag in unseren Gremien und WG-Küchen gesessen“ habe. Die Rote Flora brauche auch keine Geschenke von der Lawaetz-Stiftung, man werde weitere 25 Jahre aus eigener Kraft und selbstbestimmt das Gebäude in Schuss halten.  KVA