die anderen über den bush-besuch in albanien
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In London meint die Times: 120 albanische Soldaten haben mit den Alliierten im Irak gekämpft und 22 in Afghanistan. Und es gibt keinerlei Grund dafür, dass die Beziehungen islamischer Länder zu nichtislamischen Staaten durch Glaubensunterschiede überschattet werden. Wie sehr verbohrte Extremisten auch versuchen mögen, den Kampf gegen den Terrorismus als Kampf der Kulturen darzustellen, sie liegen damit falsch. Und wie sehr Zyniker sich auch über Bush’s „Freiheitsagenda“ mokieren mögen, sie liefert doch eine bemerkenswert konsequente Erklärung für die meisten Interventionen des Westens in der islamischen Welt in der Ära nach dem Ende des Kalten Krieges.

In Madrid meint El Mundo: US-Präsident George W. Bush spielt im Kosovo-Konflikt mit dem Feuer. Russland droht im UN-Sicherheitsrat mit einem Veto gegen den Plan des UN-Vermittlers Martti Ahtisaari. Moskau geht es dabei nicht so sehr um die Solidarität mit den orthodoxen serbischen Brüdern. Präsident Wladimir Putin will vielmehr verhindern, dass im Kosovo ein Präzedenzfall geschaffen wird, der separatistischen Kräften in Tschetschenien und anderswo Auftrieb geben könnte. In der Slowakei und in Rumänien treten ungarische Minderheiten für neue Grenzen ein. Putin selbst nennt auch die spanischen Regionen des Baskenlands und Kataloniens.