der rechte rand
: Protest, friedlich-national

Der G-8-Gipfel ist vorbei, die Proteste von NPD und „Freien Kameradschaften“ (FK) im Norden gehen weiter. Unter der Parole „Echter Widerstand gegen die Globalisierung ist national“ richteten beide in Hamburg und Schleswig-Holstein mehrere Infostände aus. Ausschließlich als „wahre Globalisierungsgegner“ verkaufen sich die Rechten dabei nicht mehr: So betonen sie verstärkt wieder ihre vermeintliche „Gewaltfreiheit“: Der NPD-Kader Andreas Molau betonte auf einer Veranstaltung in Nienburg den Unterschied zwischen „gewaltbereiter Linker“ und einem „friedlichen nationalen Protest“. Udo Pastörs, NPD-Fraktionschef in Mecklenburg-Vorpommern, schimpfte derweil in Schwerin über die „linksextremistischen Chaoten“.

Am vergangenen Donnerstag hatte die NPD eigentlich in Rostock gegen die G8 aufmarschieren wollen, was sie aber verboten bekam. Per SMS wurden die Kameraden trotzdem mobilisiert. Da sei etwa die Aufforderung zu lesen gewesen, weiße Klamotten zu tragen und gegen die „Zecken“ vorzugehen, sagt Claudia vom „Convergence Center“ des (linken) Anti-G-8-Bündnisses. Das Center war nahe jenes Supermarkts eingerichtet, an dem sich die Rechten verabredet hatten. Die Polizei bestätigte „Gerüchte“, nach denen sie die linken G-8-Gegner angreifen wollten. An die 160 Nazis kamen in Gewahrsam.

Schon zuvor, am 2. Juni, hatte die Polizei gegen NPD und FK einschreiten müssen: Kaum hatte das Verbot ihrer Kundgebung in Schwerin Bestand, marschierten sie unangemeldet in mehreren Städten im Norden auf. In Lüneburg gingen sie Passanten an. Die Polizei setzte 100 Rechte fest, um ihre Personalien festzustellen – „Verdacht auf Körperverletzung“, so ein Polizeisprecher.

Inzwischen distanziert sich die NPD von dem Auflauf in Rostock. Möchte sich sie doch gerade auch bei der Polizei einschmeicheln, dem „Prügelknaben der Nation“, verraten von der herrschende Politik.