Nur windelweiche Absichtserklärungen

betr.: „Ostdeutsche, rettet die Welt“, taz vom 9. 6. 07

Nachdem sich die positiven Versprechen der G-8-Mitgliedstaaten vor zwei Jahren in Schottland tatsächlich in faktischen Kürzungen, z. B. der Wasser-, Kranken- und Entwicklungshilfe, niederschlugen, gab es nunmehr nur windelweiche Absichtserklärungen. Die hälftige Reduzierung der klimavernichtenden Emissionen bis 2050 wird „in Erwägung gezogen“, die wissenschaftlichen Erkenntnisse der UN-Unterorganisationen und -institute werden als solche nun auch durch die G-8-Staatschefs anerkannt. Ist das ein Fortschritt?

Wenn denn das persönliche Gesprächsklima und die menschliche Nähe der Konferenzteilnehmer so wichtig sind, wie Frau Merkel es sagt, schlage ich kostensparend als Konferenzort für den nächsten G-8-Gipfel eine stillgelegte Bohrinsel mit umgebendem, ohnehin stattfindenden Marinemanöver vor. Die hunderte Millionen Euro für Zaun und Sicherheit könnten dann in sinnvolle Projekte zur Förderung der Entwicklung in Afrika (z. B. Aids) fließen, die Konferenzteilnehmer kämen sich näher und könnten tatsächliche Schritte für den Umwelt- und Klimaschutz beschließen.

HOLGER SCHÖNSTEDT, Bremen