KONZERT
: Ungezügelte Ambition

Zügelung ist Boris’ Sache nicht. Ebensowenig in puncto Ambition – um große Gesten in Sachen Schwer-Musik-Erbe waren die drei JapanerInnen nie verlegen – wie in Bezug auf das methodische Instrumentarium zur Umsetzung ihrer Ambition: Angeknüpft wird an so Disparates wie die Doom-Metaller Sleep, die Black- und Trash-Metaller Venom, Nick Cave oder den Schlamm-Metal à la Melvins, Crust-Punk, seichten ambientesken Elektro-Pop oder psychedelisches Shoegazing – Hauptsache, es ist irgendwie schwer, man kann damit irgendwie brechen und es nutzt der endlosen Expansion des eigenen Unternehmens. Gleich drei Alben hat das umtriebige Trio jetzt zeitgleich veröffentlicht: „Attention Please“ gönnt sich hier und da einen Ausflug in seichtere Gewässer, „Heavy Rocks“ knüpft ebenso am gleichnamigen Vorgänger von 2002 an wie es die Veränderungen der letzten zehn Jahre auf den Punkt zu bringen versucht. Und der ist in jedem Fall stets bis kurz vor die Explosion verdichtet. MATT

■ Mo, 11. 7., 20 Uhr, Hafenklang, Große Elbstraße 84