Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Heute wird im stets sehr aktiven Tristeza über „Linke Interventionen in die Arbeitswelt gestern und heute“ geredet, Jan Ole Arps und Peter Bach sprechen mit AktivistInnen, die heute an Arbeitskämpfen beteiligt sind. Was hat sich im Vergleich zu den von Revolutionspathos geprägten Arbeitskämpfen der 70er Jahre – in der BRD – geändert? Ebenso wird untersucht, welche Erfolge und welche Misserfolge es gab. Da ist sicher auch zu fragen, inwieweit sich das eine mit dem anderen vergleichen lässt. Am Dienstag wird in der Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek der Film „Fritz Bauer – Tod auf Raten“ gezeigt, anschließend gibt es Gelegenheit zur Diskussion mit der Regisseurin Ilona Ziok. Der sozialdemokratisch gesinnte Staatsanwalt Bauer wurde in der Nachkriegszeit für seine aktive Rolle als Verfolger von Nazis vielfach geschmäht, sodass er schließlich den Aufenthaltsort Eichmanns nicht an deutsche Behörden, sondern an die Israelis verriet. Zugleich war er der Initiator des bis heute mustergültigen großen Frankfurter Auschwitz-Prozesses, in dem erstmals auf breiter Ebene die Naziverbrechen von einem deutschen Gericht behandelt wurden. Ein spannendes Leben mit eher verzweifeltem Ende. Heutzutage wird seiner unter anderem mit dem Fritz-Bauer-Preis der Humanistischen Union gedacht. Am Donnerstag findet vor der Lunte ein „Grillen gegen Ausgrenzung“ statt, im Rahmen des ausnehmend netten Weisenstraßenfestes in Nordneukölln. Und am Samstag startet am Frankfurter Tor eine „Demoparade“, die fordert, dass die Beschlüsse des Bürgerentscheides endlich umgesetzt werden sollen. Dieser bestimmte vor drei Jahren, dass das Spreeufer „für alle“ da sein soll und nicht nur für Bürobauten einiger Großanleger. Ganz Kreuzberg wird in die Parade einbezogen, man paradiert also eventuell auch durch deinen Kiez.

■ Linke Intervention : Mo., 19 Uhr, Pannierstr. 5

■ Fritz Bauer: Di., 17.30 Uhr, Frankfurter Allee 149

■ Inklusives Grillen: Do., 20 Uhr, Weisestr. 53

■ Spreedemo: Sa., ab 16 Uhr